Kennen Sie die wichtigsten Hypnose - Fachbegriffe ?


Was ist Suggestion?

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Suggestion (von lat. subgerere = unterschieben) ist ein ichfremder Einfluss, der bei positiver emotioneller Wechselbeziehung angenommen und autosuggestiv verarbeitet wird. Diese treffende Definition bedarf einiger Hinweise, um sie nicht miss zu verstehen. Mit "ichfremd" ist ein nicht direkt aus dem Ich herrührender Einfluss gemeint. Ichfremd ist ein erfolgreicher suggestiver Einfluss insofern aber nicht, dass er keinerlei Bezug zum Ich des Suggerendus hätte.

 

Es kann im Prinzip nur suggeriert werden, was im Ich bereits als Anlage vorhanden ist. Allerdings umfasst die dafür zugängliche Anlage auch alle Bereiche des ererbten und persönlich erworbenen Unbewussten und damit praktisch auch alle Verhaltensweisen jenseits der gängigen Moralvorstellungen. Als "positive emotionelle Wechselbeziehung" ist nicht Sympathie oder Vertrauen, sondern im wörtlichen Sinne (positum = lat. gegeben, vorhanden) jede vorhandene Gefühlsbeziehung zu verstehen, also auch Antipathie, Angst, Wut, Abscheu usw. Diese Zusammenhänge werden erst in der tiefenpsychologischen Betrachtung einsichtig. Jede Kommunikation, auch außerhalb der Hypnose, enthält suggestive Anteile. Die Suggestibilität ist Voraussetzung für die Lernfähigkeit.

 

In der Fachsprache werden außerdem noch folgende Ausdrücke häufig verwendet:

Ablationshypnose

Hypnose ohne Anwesenheit des Hypnotisatiors, durch einen suggestiv geprägten Schlüsselreiz ausgelöst, mit einem feststehenden, meist wiederkehrenden Inhalt.

 

Abreaktion

Ein Prozess, in dem alte, verdrängte Emotionen entladen werden. Dies kann eine sehr heftige und emotionale Reaktion sein die, wenn Sie von einem erfahrenen Hypnosetherapeuten begleitet wird, sehr heilsam ist.

 

Amnesie

Inhaltlich oder zeitlich begrenzte Erinnerungslücke. Unterschieden werden die retrograde Amnesie, bei der ein bestimmter Zeitraum vor dem Ereignis betroffen ist, und eine anterograde Amnesie, wobei ein bestimmter Zeitraum nach dem Ereignis betroffen ist. Kongrade Amnesie: für die Zeit eines Ereignisses, kann auch bei sehr tiefer Trance (somnambuler Zustand) für die Dauer der hypnotischen Trance eintreten. Von Hypnosetherapeuten wird dieses Phänomen auch posthypnotische Amnesie genannt.

 

Anker

Eine Handlung oder eine visuelle Erinnerung, die an ein Gefühl oder eine Episode erinnert. Dadurch soll die gesetzte Suggestion verstärkt und auch immer wieder abrufbar werden.

 

Autosuggestion

Suggestion, die man sich selbst gibt.

 

Blitzhypnose

Hypnoseeinleitungsverfahren bei dem der Proband mit einer Fallbewegung besonders schnell in Trance versetzt wird. Die Technik löst die Fallbewegung beim Probanden aus und die Trance kann anschließend vertieft werden.

 

Compounding

Mehrfache Wiederholung einer oder mehrerer Suggestionen zur Verstärkung der Suggestionen und somit der Wirkung. Hypnose lebt von Wiederholung.

 

Ephypnose

gleichbedeutend mit "Posthypnose". Eine Hypnose, die zeitlich nach der ihr zu Grunde liegenden Hypnose, in der ihre Einleitung (über Schlüsselreiz) und Ablauf genau suggeriert wurden, stattfindet. Im Unterschied zu Ablationshypnose ohne Wiederholungssuggestion.

 

Fixation

kann zur Einleitung der Hypnose verwendet werden. Der Hypnotisand schaut auf einen Punkt (Pendel, Taschenuhr, Punkt auf Wand oder Decke …) bis die Augenlieder schwer werden. Eine sehr wirksame Hypnoseinduktion der klassischen Hypnose.

 

Fraktionierte Hypnose

Hypnoseverfahren bei dem die Hypnose eingeleitet, jedoch gleich nach Erreichen des Trancezustandes wieder in ein Wachbewusstsein gebracht wird. Um sofort erneut mit der Induktion zu beginnen, was zur Folge hat, dass die Trance mit jedem Mal tiefer wird.

 

Geist, Geist- Ich

hier meist im Sinne des Wortes "Seele" in seiner kirchlichen Verwendung benutzt: der unsterbliche, individuelle "Gottesfunke" im Menschen.

 

Gegenübertragung

siehe Übertragung

 

Hypnogen

Hypnose bewirkend.

 

Hypnoid

hypnoseähnlich

 

Hypnoseinduzierend

eine Hypnose einleitend.

 

Hypnotisand

die Person, welche hypnotisiert werden soll.

 

Hypnotisator

die Person, welche zu medizinischen Zwecken hypnotisiert.

 

Hypnotiseur

die Person, welche zu nichtmedizinischen Zwecken hypnotisiert.

 

Hypnotisierte/r

die Person, welche in Hypnose ist.

 

Induktion

Einleitung der Hypnose.

 

Katalepsie

Muskelstarre durch Suggestion. Am bekanntesten ist die bei der Showhypnose häufig verwendete kataleptische Brücke. Der Körper wird durch Suggestionen steif wie ein Brett. Dave Elman verwendete eine Katalepsie kleiner Muskelgruppen (Augenlieder) bei seiner berühmten Hypnoseinduktion, der Hypnotisand entspannt die Augenlieder so sehr, bis sie nicht mehr funktionieren.

 

Leerhypnose

Hypnosesitzung ohne Inhalt zu einem bestimmten Thema, ohne Wirksuggestionen. Die Leerhypnose besteht meist nur aus einer Hypnoseeinleitung und einer Hypnoseausleitung und kann bereits positive Effekte bewirken.

 

Phobie

Angststörung, Objekt- bzw. situationsabhängige Angst.

 

Posthypnose

siehe Ephypnose

 

Rapport oder hypnotischer Rapport

die besondere Beziehung zwischen Hypnotisator und Hypnotisiertem.

 

Regression

üblicherweise im Sinne von Altersrückführung unter Hypnose verwendet; der Hypnotisierte wird in eine frühere, meist frühkindliche Lebenssituation zurückgeführt und erinnert diese nicht nur rational, sondern auch emotional mit dem Eindruck erneuter innerer Beteiligung. Regressionen finden auch unbewusst in "Übergangssituationen" statt (siehe Übertragung); außerdem wird der Begriff für Rückführungen in "vorherige Leben" (Vorinkarnationen) verwendet.

 

Reinkarnation

Rückführung in vorherige Leben.

 

Seele

hier meist im Sinne von "Psyche" gebraucht (im Gegensatz zu "Geist") d.h. als Träger des Seelenlebens, das sich auch im Leiblichen gestaltet und alle bewussten und unbewussten Inhalte und Funktionen umfasst.

 

Somnanbulismus

oder auch Somnambuler Zustand (nicht zu verwechseln mit Schlafwandeln). Ein sehr tiefer Zustand der Hypnose.

 

Subliminals

Reize, die unter der bewussten Wahrnehmungsschwelle der Sinne liegen, die also zu kurz, zu leise oder zu schwach sind, um bewusst bemerkt zu werden.

 

Suggerendus

die Person, welche eine Suggestion empfängt.

 

Suggestibilität bzw. suggestibel

Beeinflussbarkeit bzw. beeinflussbar.

 

Suggestivität bzw. suggestiv

Beeinflussungsfähigkeit bzw. stark beeinflussend.

 

Suggestor

allgemein die Person, welche eine Suggestion gibt.

 

Übertragung (in der Tiefenpsychologie)

die unbewusste Übertragung von Gefühlen und Verhaltensweisen, die aus unverarbeiteten frühkindlich Erlebnissen (meist mit defizitären Gefühlserfahrungen) weiterwirken, auf aktuelle Lebenssituationen, die entsprechende Schlüsselreize enthalten. Übertragungen führen unbewusst zur partiellen Regression und damit zur partiellen Hypnose. Reaktionen auf eine Übertragung, die auf dazu passenden eigenen Übertragungsgefühlen basieren, werden als Gegenübertragung bezeichnet. Die Partner einer Übertragung / Gegenübertragung ergänzen sich meist, sodass ihnen die regressive Herkunft ihrer Gefühle und Handlungen nicht auffällt. Beide befinden sich in Bezug auf ihre Übertragung in einer partiellen Hypnose.

 

Vigilanz

Wachheit, Aufmerksamkeit. Der Ausdruck Vigilanz bezeichnet die zur Hypnose gegensätzliche Bewusstseinslage. Er eignet sich besser als "Wachheit", da er nicht den (falschen) Gegensatz "Schlaf" nahe legt. Es ist darunter eine offene, breite Aufmerksamkeitslage zu verstehen, im Gegensatz zur eingeschränkten, konzentrierten Aufmerksamkeitslage in Hypnose.

 

Wirksuggestionen

Der Teil einer Hypnosesitzung, der die Suggestionen (bzw. den Prozess) enthält, die zur Erreichung des angestrebten Zieles verantwortlich sind. Dieser Teil befindet sich zwischen der Hypnoseeinleitung und der Hypnoseausleitung.